Samsung Wave: Der erste Eindruck

Achtung, diesen Beitrag schrieb ich vor über 14 Jahren. Beachte, dass sich in der Zeit viel geändert haben kann und wird! Nicht alles lässt sich immer noch so anwenden, manches passt auch gar nicht mehr.

Nach den ersten 24 Stunden Nutzung ein erster Bericht über das Samsung Wave.

Ich werde hier nicht alle Daten des Telefons herunter beten – dafür gibt es die Produktdetails bei Samsung. Ich gehe hier nur auf Sachen ein das Wave von anderen Telefonen unterscheidet oder wo das Samsung etwas bieten kann, was andere nicht haben.

Schon beim ersten Anschalten ist man von dem OLED-Display erstaunt. Die Farben sind wirklich brilliant, das Bild ist hell und selbst bei Sonnenlicht erkennt man alles – allerdings muss dafür die Helligkeit des Displays auf eine hohe Stufe geschalten werden. Somit ist der Verdacht, das Samsung könnte ein Schminkspiegel sein entkräftet. Dieser kommt auf, wenn man Samsung im ausgeschaltenen Zustand in den Händen hält.

Wie bei anderen bekannten Mobiltelefonen lässt sich viel mit Gesten steuern. So werden Inhalte beispielsweise mittels zwei Fingern gezoomt. Finger auseinander zoomt heran, die Finger zusammen schieben zoomt heraus. Auch bekannt von anderen Geräten ist die Möglichkeit der Screenshoterstellung. Dazu wird die „Tasten sperren“- und die Menütaste gleichzeitig gedrückt.

Die Bedienung ist wahnsinnig flott – was dem 1 GHz Prozessor geschuldet ist. Obwohl Samsung gerne an der Megapixelschlacht teilnimmt, hat das Wave „nur“ 5 Megapixel. Doch auch hier ist die Qualität überraschend gut.

Was die Benutzeroberfläche angeht, erinnert das Samsung doch sehr an eine Mischung aus HTC-Handy und iPhone. Die Apps sind auf mehreren Screens angeordnet, die sich durch Fingerwisch weiter schalten lassen. Die Leistung des Prozessors und des Displays kann man sich mit dem Spiel „Asphalt 5“ vor Augen führen lassen.

Mitgeliefert wird eine doch recht bescheidene 1 GB-MicroSD-Karte. Diese ist auch schon mit Kartenmaterial für ein Navigationssystem recht gefüllt. Alleine die Karte für Deutschland nimmt über 600 MB ein, mitgeliefert wird Kartenmaterial für DACH.

Das beigefügte Headset wird über eine 3,5 mm Klinkenbuchse angeschlossen – man kann also auch seine eigenen Kopfhörer zum Musik hören nutzen. Doch auch Samsungs InEar-Stöpsel geben einen guten Klang ab. Über Bluetooth welches in Version 3.0 an Bord ist, lässt sich ein schnurloses Headset oder schnurlose Kopfhörer anschließen – diese werden nicht mitgeliefert.

Wer gerne Webradios hört, schaut allerdings in die Röhre – es wird keine App mitgeliefert um Streams aus dem Netz zu schauen. Der interne Browser unterstützt auch kein Flash über welches man einige Radios empfangen könnte.  Doch der eingebaute Musikplayer kann mit den gängigen Dateien gefüttert werden. Auch einem Podcast-Download steht nichts im Wege. Dank HSDPA und WLAN muss man hier auch nicht all zu lange warten, voraus gesetzt natürlich, die Verbindung ist verfügbar.

Wer seine UMTS-Verbindung gerne an einem anderen Gerät nutzen möchte hat mehrere Möglichkeiten. Per USB oder Bluetooth gekoppelt dient das Wave als Modem. Sehr einfach gestaltet sich auch die Verbindungsnutzung per WLAN. Im Wave aktiviert, stellt es für bis zu drei Geräte ein Ad-Hoc-Netzwerk bereit, die dann via WLAN gehen können.
Ebenfalls über WLAN können Bilder, Videos und Musik wiedergegeben werden. Dazu dient die AllShare genannte Funktion die die Wiedergabe an dlna-fähigen Clients ermöglicht.

Doch es gibt nicht nur positives. So kann sich das Wave auch gerne einmal „verschlucken“. Es ist kein Android oder Windows Mobile als Betriebssystem vorhanden sondern Bada. Samsungs eigene Interpretation eines Linux für Mobiltelefone. Vom Linux bekommt man nichts mit. Es gibt auch keinen Zugriff auf eine Konsole oder ähnliches. Bisher existiert auch noch kein Hack der dieses ermöglichen würde. Laufen zu viele Anwendungen parallel, das Wave ist multitaskingfähig, geht dem Wave der Arbeitsspeicher aus. Dann müssen erst Anwendungen geschlossen werden, bevor man es weiter nutzen kann. Bei zu exzessiver Nutzung des Multitaskingangebots hat das Wave scheinbar Probleme damit den Arbeitsspeicher wieder frei zu geben. Selbst bei nur noch einer einzigen App die läuft wird gemeckert. Das Einzige was dann noch hilft, ist Aus- und Wiedereinschalten.

Großen Wert legt Samsung auf die Einbindung sozialer Netzwerke. So sind Clients für Twitter,  Facebook und MySpace vorinstalliert, wobei der Twitterclient allerdings nur geringe Anforderungen erfüllt und keine automatische Aktualisierung der Timeline bietet. Da ich keinen MySpace-Account habe, kann ich nichts über diesen Client schreiben. Die Facebook-App reicht für die Grundfunktionen aus.

Bilder kann man direkt vom Wave aus zu Flickr, Facebook, MySpace, Photobucket, Picase, Bebo, Fotki und Hyves hochladen.

Für YouTube gibt es eine Verknüpfung, diese startet den internen Browser – dieser stellt die mobile Webseite von YouTube da. Videos werden dann auf das Handy übertragen und dort mit einem Mediaviewer abgespielt.

Weitere Apps können aus Samsungs Appstore geladen werden. Es gibt dort schon einige Anwendungen und die Zahl wächst stätig. Dazu trägt auch Samsungs App-Wettbewerb bei. Samsung spendiert für 300 Programmierer Preise im Gesamtwert von 2,7 Mio. USD.

Ein Wermutstropfen ist allerdings die Synchronisierungsmöglichkeit. Das Wave kann mit Google synchronisiert werden und auch mit Outlook. Die Software zum installieren von Apps, Übertragen von Bildern, Videos und anderen Daten läuft allerdings nur unter Windows und hört auf den Namen „Kies“. Immerhin lässt sich der USB-Modus auf „Massenspeicher“ umstellen – dann werden zwei Laufwerke zur Verfügung gestellt – der interne Speicher und die Speicherkarte. Jedoch darf dazu keine App aktiv sein – dann wird nichts bereit gestellt. Immerhin ist das Samsung so freundlich zu waren, dass man seine Apps bitte beenden soll.

Was auch ziemlich nervt, zumindest wenn man nicht die ganze Zeit auf Englisch schreibt ist die Texteingabe. Es gibt eine virtuelle Tastatur – die auch groß genug ist. Allerdings bietet sie keine Umlaute an. Umlaute können nur geschrieben werden, wenn man die automatische Texterkennung aktiviert. Dann tippt man: „Hauser“ und das Wave bietet „Häuser“ als  Wort an. Eine weitere Möglichkeit, ist wie beim iPhone, das länger gedrückt halten der Buchstaben.

Alles in allem aber ein gutes Telefon und hinsichtlich Gewicht, Leistung und Größe definitiv ein ernst zunehmender Konkurrent für iPhone und Android-Handys. Die Kritikpunkte könnte Samsung mittels einem Firmwareupdate bzw. Sync-Software für andere Betriebssysteme beseitigen.

Achtung, diesen Beitrag schrieb ich vor über 14 Jahren. Beachte, dass sich in der Zeit viel geändert haben kann und wird! Nicht alles lässt sich immer noch so anwenden, manches passt auch gar nicht mehr.

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3 comments on “Samsung Wave: Der erste Eindruck

  1. Kleine Korrektur: der interene Browser unterstützt sowohl Java als auch Flash, man muss beides nur aktivieren, zumindest die Flash-Unterstützung war bei mir im Auslieferungszustand deaktiviert.

    1. Natives Java als Applet auf einer Seite unterstützt das Wave nicht – nur als App zum herunter laden.
      Was du sicher meins ist JavaScript- das unterstützt das Wave und vieles funktioniert erstaunlich gut – was dran liegen mag, das der eingebaute Browser namens Dolphin auf der Webkit-Enginge basiert, wie z.B. auch Safari oder Chrome.
      Flash unterstützt das Wave auch nicht. Selbst wenn man in den Einstellungen das ganze aktiviert – es handelt sich nur um Flash Lite. Dieses sorgt für weniger Prozessorlast als „normales“ Flash, kann aber auch nicht alles was aktuelle Flashversionen können. Vieles mag funktionieren – alles allerdings nicht.

  2. Glückwunsch zum Wave. Ich denke Samsung wird sich genau ansehen, welche Anforderungen die User an Bada OS stellen und entsprechende Funktionen nachreichen.

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