Männer-Sushi.

Achtung, diesen Beitrag schrieb ich vor über 16 Jahren. Beachte, dass sich in der Zeit viel geändert haben kann und wird! Nicht alles lässt sich immer noch so anwenden, manches passt auch gar nicht mehr.

Wie ich bereits in meinem Geekkochbuch-Eintrag geschrieben habe, bin ich kein Freund von Sushi. Das liegt einfach daran, dass ich Fisch generell abgeneigt bin, roher Fisch geht gar nicht. Vegetarisches Sushi ist auch nichts für mich – Vegetarier essen meinem Essen das Essen weg 😉

Deshalb habe ich mir das Männer-Sushi ausgedacht. Erst war es nur eine fixe Idee, es gibt „echtes“ Sushi, es gibt vegetarisches Sushi, wieso gibt es dann nicht auch Sushi für den Mann? Nach einiger Zeit wurde die Idee immer plastischer in meinem Kopf. Da dort wie immer Chaos herrscht bin ich mir sicher, dass viele den Kopf schütteln werden oder die Hände über dem Kopf zusammen schlagen wenn sie den Beitrag lesen.
Das Rezept würde wohl am ehsten in dem Buch „Gerichte mit viel Fleisch, gekocht von einem chaotischen Mann mit Humor“ erscheinen.

Ich bin mir sehr wohl bewusst das mein Männer-Sushi und echtes Sushi soviel Ähnlichkeit haben wie Tag und Nacht. Ich fand aber einfach die Idee lustig und zum anderen bin ich ein Mann (ganz) alter Schule und kann meine Wurzeln nicht leugnen. Auch ich stamme vom Höhlenmenschen ab. 😉
Ich würde mit Pfeil, Bogen und Faustkeil losziehen, ein Mammut erlegen und dann am Lagerfeuer grillen wenn ich in der Zeit leben würde. Wie wohl Mammut schmeckt(e)? 😀

Nun habe ich mir mal als Erstes überlegt, was ein Sushi denn ausmacht.

Meistens ist in der Mitte roher Fisch, dann kommt eine Schicht Reis und außen herum kommt ein Algenblatt.
Bestandsaufnahme: roher Fisch? Iiihhh. Algen? Schwimmen in der Nordsee – und da sind Fische, also wieder Iiiihh. 😉

Somit bleibt als die einzige Komponente die ich übernehmen werde der Reis. Rohes Fleisch fällt für mich weg – es gibt nicht all zu viel was man roh essen kann und was dann auch noch lecker schmeckt. Außerdem bin ich ein Mann und es soll ja ein Männer-Sushi werden. Also brauchen wir Röstaromen, viele Röstaromen, am bestem vom Grill. Die Pfanne tut es zur Not aber auch. Sushi sind ja kleine Häppchen die mit ein, zwei Bissen weg sind. Also brauche ich kleines Fleisch.

Was bietet sich da an? Würstchen mit einem geringen Durchmesser wie z.B. Nürnberger oder Wiener scheinen wie gemacht dafür zu sein. Für die Frauen die mal Männer-Sushi naschen wollen, würden sich Geflügelwürstchen anbieten.

Somit sind jetzt die ersten zwei Komponenten gefunden. Innen ein Abschnitt Wurst, darum der bekannte Reismantel. Mit was wickeln wir das ganze nun ein? Leute in meinem direkten Umfeld die mich kennen sind sich sicher das kann nur was mit Fleisch sein.

Richtig! Ich könnte natürlich Salatblätter oder etwas Ähnliches nehmen. Doch das wäre erstens viel zu gesund und zweitens viel zu fleischlos. Roher Schinken bietet sich an, Schwarzwälder zum Beispiel. Die Dekadenten unter uns könnten natürlich auch Parma- oder Serranoschinken nehmen. Somit haben wir auch die letzte Schicht erfolgreich gefunden und das ganz ohne Castingshow.

Nachdem man alle Zutaten beisammen hat, kann es mit der Zubereitung losgehen. Als erstes grillen oder braten wir die Würstchen.

Die entstandene Rolle könnt ihr nun in Scheiben schneiden und fertig ist das Männer-Sushi. Wer mag kann natürlich bevor er das die Rolle teilt, diese noch kurz in die Pfanne geben und somit den Schinken anbraten, wobei sich hier sicherlich auch Frühstücksbacon gut machen würde!

Was fehlt nun noch?

Klar, eine scharfe Würzpaste à la Wasabi. Was passt wohl am besten zu gegrillter Wurst? Richtig, Senf!
Wasabi ist ja meist grün und wir wollen ja ein leckeres Sushi haben. In alter Baumanier gibt’s da nur einen Ausweg: Was nicht passt, wird passend gemacht!

Im gut sortierten Chemielabor Supermarkt, in der Backwarenabteilung, findet ihr Speisefarben. Schmecken nach nix aber machen schön bunt. Ich färbe gerne mal den Kartoffelbrei rot aber das ist ne andere Geschichte.

Also geben wir einfach Senf in dein Schälchen und etwas grüne Lebensmittelfarbe hinzu. Wenn ich im Kunstunterricht aufgepasst habe müsste es auch mit blauer Lebensmittelfarbe funktionieren da gelb und blau ja grün ergibt. Somit hat man gleich eine Anregung für zunkünftige Küchenexperimente. Für die echten Männer unter uns, die es gerne scharf mögen, fügen wir auch noch etwas Tabasco hinzu. Fertig ist unser Pseudo-Wasabi.

In diesem Sinne – viel Spaß beim nachkochen und guten Appetit.

Halt! Der Eintrag ist noch nicht zu Ende.

Für die Männer die das ganze in der heimischen Küche ausprobieren und ein Schlachtfeld hinterlassen, denkt daran, aufräumen gehört auch dazu! Schließlich kann der Mann es ja auch nicht leiden wenn Frau in der Computerecke oder der Werkstatt was sucht und ein Chaos hinterlässt oder noch schlimmer das gut sortierte Chaos aufräumt. Bitte nehmt Rücksicht!

Wenn die Dame des Hauses sich über zu viel Fleisch beschwert, bereitet ihr doch ein richtiges Sushi oder einen leckeren Salat aus dem Geek-Kochbuch zu. Auch alte Kavalier- und Gentlemaneigenschaften wie Blumengeschenke oder das Ausführen zum Essen wirken besänftigend auf so manches er- / überhitzte Gemüht!

Wie ihr sehen könnt ist Kochen keine Hexerei und bitte denkt daran, dass ihr nicht alles so Ernst nehmen solltet.

Ich verbleibe euch hiermit mit einem Lächeln auf den Lippen,
euer Chaosblog. 🙂

P.S. Fotos gibt es natürlich auch, die werden in den nächsten Tagen nachgereicht – ich habe gerade die Digicam nicht in Reichweite.

Die Fotos sind jetzt endlich hinzugefügt. Das komplette Set findet ihr bei Zooomr.

Nachdem Zooomr den Geist aufgegeben hat, findet man die Bilder nun bei Google.

Achtung, diesen Beitrag schrieb ich vor über 16 Jahren. Beachte, dass sich in der Zeit viel geändert haben kann und wird! Nicht alles lässt sich immer noch so anwenden, manches passt auch gar nicht mehr.

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11 comments on “Männer-Sushi.

  1. Gute Idee, das Männer-Sushi. Bin zwar ein Mädel, werde das Rezept aber gleich morgen abend für meinen Freund mal ausprobieren! Vielleicht sitzt er dann nicht mehr sooooo lange vorm Internet! Freu mich auf die Fotos!
    Guten Hunger!

  2. Finde immer noch, daß das Männer-Sushi eine gute Idee ist. Hab es nachgemacht und ein ziemlich bröseliges Ergebnis bekommen, war aber lecker! Und die Fotos sehen meinem Ergebnis relativ ähnlich! Besonders gefreut hab ich mich über deine Senf- und Lebensmittelfarben-Sorte…

  3. Selbst als chaosblogs Frau war das für mich reichlich ungewöhnlich. Ich kenn ja seine Experimentierküche und habe sie in vielen Punkten schätzen gelernt, da der Herr wirklich ausgezeichnet kochen kann.
    Aber das Männersushi war nicht wirklich meins. Gut, ich bin ja auch ne Frau. Ich würde zwar auch das ….Schevapschischi… ach das griechische Hackzeug noch testen, doch für mich das nächste mal die Vegetarische oder gleich fischige Version. 😀

  4. Junge, ick will dir heiraten!
    Sehr gutes Rezept, dass der fischhassende Teil der Familie endlich auch mal vertilgen wird^^
    Ich werde das ganze mal in die Fritöse werfen, mal sehen, was das dann ergibt.
    Füllungsvorschläge: Dönerfleisch, trockenes Chili, Blutwurst… da geht was.

    Gruß

    Das
    A

  5. So und wie bekomme ich jetzt meine private aber vegetarische Koch-Geekette dazu mir das zu machen? (und wenn jetzt jemand sagt selber machen dann weisse ich drauf hin dass ich ein ECHTER Mann bin!)

    Bernd

  6. Hallo Bernd,

    es gibt zwei Wege wie du zu deinem Männersushi kommst. Entweder überzeugst du Mela davon, schließlich hat mich ihr Geekkochbuch auf den Trichter gebracht, dass sie die das Männersuhi zubereitet oder du musst es selbst kochen.

    Mögliche Argumente für ein zubereitet bekommen wären:
    – du bist Schuld an der Idee
    – ich hab Hunger
    – du bist meine Lieblingsgeekette
    😀

    Aber glaube mir, auch für ein Mann ist das Rezept einfach und ohne größere Probleme hinzugbekommen.

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